Die Umstrukturierung des deutschen Programms
Der Angriff auf Peenemünde versuchte Panik bei den Nazi Leitern und Ende August 1943 wurde einen Anzahl wichtige Entscheidungen gemacht.

Serienherstellung der A4-Rakete in der unterirdischen Fabrik „Mittelwerk“, fotografiert von Walter Frentz
Die Funktione, die bisher gruppiert waren, wurden getrennt: Die Tests fanden nun im polnischen Blizna statt. Die Produktion wurde in eine noch einzurichtende unterirdische Fabrik in Thüringen, in der Nähe von Nordhausen, verlegt.
In Frankreich wurde, nachdem der für den Raketenabschuss vorgesehene Bunker von Eperlecques schwer beschädigt worden war, ein neuer Standort für den Abschuss gebaut: La Coupole in der Nähe von Saint-Omer.
Die wichtigste Veränderung war jedoch der von nun an große Anteil der SS im Raketenprogramm: sie kontrollierte die Testanlagen, sie sorgte für die Einrichtung der Produktionsanlagen und sie lieferte die notwendigen Arbeitskräfte aus den Konzentrationslagern.

Luftaufnahme von La Coupole nach einem Bombenangriff der Alliierten (Sommer 1944)
Die Arbeiten zur Einrichtung der unterirdischen Fabrik – die "Mittelwerk" getauft wurde – begannen bereits am 28. August 1943. An diesem Tag traf eine erste Gruppe von Deportierten aus dem Lager Buchenwald in Nordhausen ein und bildete ein Arbeitskommando, das den Namen "Dora" erhielt..
Sechs Monate lang arbeiteten die Gefangenen unter dramatischen Bedingungen, um das Treibstofflager in eine moderne Fabrik zu verwandeln: Arbeit bis zur Erschöpfung, unzureichende Ernährung, gewalttätige Wachen und das vollkommenes Fehlen von Hygiene (die Gefangenen schliefen in Stollen und waren mit Läusen bedeckt). Die Sterblichkeit war daher erschreckend hoch.
Die ersten Raketen verließen am 1. Januar 1944 das Fließband. Im März verbesserte der Bau eines Außenlagers vorübergehend die Situation der Häftlinge. Das Lager Dora wurde im Oktober 1944 vom KZ Buchenwald unabhängig.