Eine erdrückende Besatzung
Aufgrund ihrer geografischen Nähe zu England, dem unerbittlichsten Feind der Nationalsozialisten, wurde die Region Nord-Pas-de-Calais Teil der Besatzungszone.

Besatzung von Saint-Omer
Die Anwesenheit der deutschen Militären ist hier viel heftiger als im Rest Frankreichs. Das ist vor allem der Fall im Sommer 1940, während der Vorbereitungen einer Landung in Großbritannien, die nicht stattfinden wird, und zwischen 1943 und 1944, wenn die Küste von Pas-de-Calais die einflußreichste Zone der 'Mur de l'Atlantique' wird: die Zone wo alle Menschen eine Landung der Alliierten erwarten.
Die massive Truppenpräsenz führte zu zahlreichen Beschlagnahmen (Unterkünfte, Pferde, Viehfutter usw.) und Schikanen. Die Lebensbedingungen der Zivilbevölkerung in der "Roten Zone" entlang der Küste waren besonders schwierig.
Die Besatzer plünderten methodisch alle landwirtschaftlichen und industriellen Ressourcen. Der Großteil der produzierten Güter aus der Metall-, Chemie- und Textilindustrie wurde nach Deutschland transportiert.

Deutsche Parade in Béthune
Es war jedoch die Ausbeutung der Arbeitskraft, die die Bevölkerung am bittersten traf: Bereits Ende 1940 wurden Arbeiter im Zuge von Razzien zwangsverpflichtet, es gab Arbeitseinsätze auf den Baustellen der Organisation Todt und nach Einrichtung des Zwangsarbeitsdiensts STO (Service du Travail Obligatoire) wurden Tausende junge Leute zur Arbeit in Deutschland gezwungen.