Die nukleare Abschreckung

Unmittelbar nach Kriegsende begriff der sowjetische Führer Stalin, dass die Kombination der deutschen A4-Rakete mit der amerikanischen Atombombe die absolute Waffe ergab: die Nuklearrakete. Von diesem Zeitpunkt an bemühten sich die Supermächte um die Entwicklung dieser neuen Waffe.

Das Gleichgewicht des Schreckens

Die UdSSR holte die USA auf dem Gebiet der Nuklearforschung bereits am Beginn der 50er Jahre ein (Atombombe 1949, Wasserstoffbombe 1953). Bei der Eroberung des Weltraums war die UdSSR den USA sogar voraus, wie der Start des Sputnik I im April 1957 zeigte. Die Raketen bewirkten eine wesentliche Verringerung der Vorwarnzeit bei einem Angriff (Bomber B-52: 2 bis 3 Stunden, sowjetische Raketen: 30 Minuten). Angesichts dieser Bedrohung begannen USA und UdSSR ein Wettrüsten und entwickelten mit Mittelstreckenraketen ausgerüstete Atom-U-Boote. Gleichzeitig versetzte die weitere Verbreitung der Kernwaffen die beiden Supermächte in Unruhe: Großbritannien (Atombombe 1951, Wasserstoffbombe 1957), Frankreich (Atombombe 1964, Wasserstoffbombe 1968), Volksrepublik China (Atombombe 1964, Wasserstoffbombe 1967).

Die Kubakrise

Gegen der UdSSR wendete Kennedy eine neue Strategie, die „abgestufte Reaktion“: Nach seinem Willen sollten einer konkreten Drohung Verhandlungen und Abschreckungsmaßnahmen vorausgehen. Im Oktober 1962 besaßen die USA den formellen Beweis für die Präsenz von Raketenabschussrampen auf Kuba. Am 22. Oktober stellte Kennedy Chruschtschow ein Ultimatum. Er forderte den Abzug der vorhandenen Boote in ihrer Heimat und den Abbau der Abschussrampen. Die Entschlossenheit Kennedys veranlasste die Sowjetführung, ihre Schiffe am 26. Oktober zurückzurufen. Als gegenleistung verpflichteten sich die USA, niemals auf Kuba zu intervenieren. Kennedys Prinzip der abgestuften Reaktion führte zum Erfolg. Bereits 1963 begann die friedliche Koexistenz. Um jedes Missverständnis auszuschließen, richteten die USA und die UdSSR ein „Rotes Telefon “ zur schnellen Kommunikation im Alarmfall ein.

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